Hochwasserausbildung:
Hochwasserausbildung:
Die Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes hält Wasserrettungszüge
( WRZ) bereit, um im Großschadensereignis und bei Hochwasserkatastrophen größere Sachwerte zu schützen und das Leben von Mensch und Tier zu erhalten. Bei den meisten Katastrophen der letzten Jahre handelte es sich um Hochwasser ( z. b. Jahrhundertflut in Dresden, Augusthochwasser 2005 in Bayern... ). In den WRZ werden speziell ausgerüstete Boots- und Tauchgruppen vorgehalten, die innerhalb und auch außerhalb Bayerns als geschlossener Verband zum Einsatz kommen.
Die Wasserwacht Manching stellt hier eine Bootsgruppe. 15 Bootsführer müssen dafür vorgehalten, und ständig geschult werden.
Vom 07. bis 08. Juni fand in Stegen am Ammersee eine Ausbildung für die Einheiten des Wasserrettungszuges Oberbayern statt. Im Wasserrettungszug Oberbayern stellen die Kreiswasserwachten Freising und Pfaffenhofen je eine Bootsgruppe, die Kreiswasserwacht Rosenheim und Berchtesgadener Land je einen Tauchtrupp sowie die Kreiswasserwacht Fürstenfeldbruck den Zugtrupp. Nachdem alle Einheiten per SMS allarmiert wurden, ging es zum vereinbarten Treffpunkt am Rastplatz Martinsberg an den A96 Richtung Lindau. Als alle Einheiten sich am vereinbarten Treffpunkt getroffen hatten, und die Registrierung der Einsatzkräfte abgeschlossen war. Ging es in Marschformation zum Ausbildungsgelände.
Dort angekommen wurden die Truppführer durch die Zugführer in das Ausbildungsgelände eingewiesen. Anschließend ging es zur Wachstation der Ortsgruppe Eching am Ammersee. Hier wurden die Boote ins Wasser gelassen und die komplette Mannschaft erhielt eine Einweisung in die Besonderheiten des Gewässers (Sandbänke / Schiffsverkehr). Nach dem Mittagessen wurde mit der Ausbildung begonnen. Als erstes wurde die komplette Tauchausrüstung der beiden Tauchtrupps auf die Boote verladen. Da die Tauchtrupps wie in einem Hochwasser Einsatz zu ihrer Tauchstelle in der Amper, über den Ammersee ( dieser sollte ein großes überflutetes Gebiet darstellen) gebracht werden sollten. Bei einem Hochwassereinsatz ist es durchaus möglich, das die Taucher erst mit dem Boot zu Ihrer Einsatzstelle gebracht werden müssen. Am Übergang vom Ammersee zur Amper galt es noch ein kleines Hindernis mit den Booten inklusive der Ausrüstung zu überwinden. Nachdem die Taucher an ihrer Übungsstelle für den Strömungstauchgang unter der Autobahnbrücke angekommen waren. Begannen diese mit ihren Übungen.
Die Bootsgruppen übten den ganzen Nachmittag mit verschiedenen Bootstypen, das evakuieren mehrerer Personen aus dem ersten Stock. Um das ganze realitätsnah üben zu können, wurde auf einem Lastkahn, eine Holzfassade mit einem Fenster installiert. Die Bootsführer hatten die Aufgabe das Boot so unter das Fenster zufahren und zu halten, dass einer der 2 Wasserretter über eine Leiter zu den Personen gelangen konnte. Nachdem der Wasserretter oben in der Wohnung war, wurde die Leiter oben mit einem Seil gesichert. Die zu evakuierenden Personen wurden dann mit einer Rettungsweste und einem Seil gesichert. So konnten die Personen sicher über die doch etwas wackelige Leiter ins Boot gebracht. Dies wurde mehrfach geübt, bis jeder Handgriff sicher saß. Als nächstes wurde versucht eine Person liegend aus dem Fenster ins Boot zu bringen. Hierbei stellten wir fest, dass hier einige zusätzliche Sicherungsmaßnahmen und eine längere Leiter notwendig waren.
Um 18.00 Uhr hieß es dann verladen der Tauchausrüstung und des Personals auf die Boote und zurück zur Wachstation. Nachdem verstaune der Ausrüstung in den Fahrzeugen, ging es zum gemütlichem Teil bei Gegrilltem über. Hierbei stand das gegenseitige Kennen lernen im Vordergrund.
Am 2. Tag ging es nach dem Frühstück zur Deichsicherung in der Praxis. Die Theoretischen Kenntnisse haben die Einheiten bereits im Januar und Februar bei Unterrichten vermittelt bekommen. Bei der Deichsicherung ging es auch darum, das zusammen Spiel von Rettungstauchern, Wasserrettern und Helfern anderer Organisationen zu erproben. Hierbei ergaben sich keinerlei Probleme und die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr klappte hervorragend. Bei der Deichsicherung wurde die wasserseitige Deichsicherung erprobt. Hierbei wird eine Folie auf ein vermutetes kleines Leck im Deich aufgebracht und mit Sandsäcken gesichert. Dabei stellten wir fest, das die Kunststoffsandsäcke auf der Folie ins Rutschen kommen. Ein Sandsack aus Jute, den wir zum Vergleich auf die Folie gelegt hatten, blieb besser liegen.
Als nächster Ausbildungspunkt stand für die Bootsführer die Fahrt mit einem per Jet angetriebenem Motorboot auf dem Programm. Hierbei merkten die Bootsführer gleich die Unterschiede beim Fahrverhalten zu einem Boot mit Propellerantrieb.
Im Anschluss an das Mittagessen wurde den Teilnehmern noch von einem Bergführer der Aufbau einer Seiltraverse über einen Fluss erklärt und gleich praktisch gezeigt. Die hier verwendeten Seile und Knoten kommen aus dem Klettersport. Die Seiltraverse kommt in einem Hochwasser zum Einsatz, wenn man an einer Stelle über einen längeren Zeitraum eine sichere Verbindung von einem Ufer zum anderen benötigt. Um Personen und Güter zu bergen.
Nach der Manöverkritik ging es dann für alle wieder nach Hause.
Alle beteiligten waren der Meinung, das es ein sinnvolles Ausbildungswochenende war, allerdings wurde die zeit nicht optimal genutzt. Jetzt freuen sich schon alle auf die erste große Übung, um dort ihr wissen und können bei einem simulierten Hochwassereinsatz unter beweis stellen zu können.

Datum:Sonntag, 08. Juni

Zuletzt bearbeitet am: Sonntag, 08. Juni (2008), Ort: Manching, Zuletzt bearbeitet von: WOL Import





  

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